Kindheit und Jugend
Ich bin 1940 in Köln geboren und abgesehen von den Kriegsjahren 1942–1945 in Köln aufgewachsen. Auch in unserer Straße, der Eichendorffstraße in Köln-Ehrenfeld, waren einige Häuser zerstört; es wurde wieder aufgebaut: auf der Straße lagen große Sandhaufen – wundervoll zum spielen – ebenso wie die verwilderten großen Gärten hinter den Häusern, in die wir durch die Ruinen kletternd gelangten. Jedes der Häuser, die etwa 1910 gebaut worden sind und heute alle unter Denkmalschutz stehen, hatte eine gestaltete Fassade, jede anders. Auf beiden Seiten der Straße standen Laubbäume; wir lernten, es waren „Chinesische Götterbäume”. Es gab ein Auto in der ganzen Straße, ein Benz, der einem freundlichen Holzhändler gehörte. Er lud schon mal eines von uns Kindern, die da den ganzen Tag auf der Straße spielten, zu einer Fahrt um den Block ein. Die Straße, die zerstörte Annakirche an ihrem Ende, das war unser Abenteuerspielplatz.
Auch später liebte ich das Abenteuer, ich bin heute noch stolz darauf, 1956 mit meinem Fahrrad über die Eifel, an der Mosel entlang nach Frankreich hinein gefahren zu sein. 3 Mark konnte ich pro Tag für Essen ausgeben auf der Reise, „Auf den Spuren von Jeanne d’Arc“, die meine Heldin und Heilige war.
Ein paar Jahre später war ich für einige Monate in Basel. Meine Tante Mariechen hatte einen Unfall und brauchte Betreuung. Ich lernte kochen in ihrem eleganten Apartment in der St. Alban Vorstadt, ganz nah am Rhein. Mariechen musste bekocht werden … In der Martinskirche hörte ich ein Konzert mit Agnes Giebel – ich war hin und weg. Im Programmheft stand, sie lebt in Köln. Wieder in Köln fragte ich bei ihr an, ob sie mir Gesangsunterricht geben würde. Nein, aber sie brauchte dringend ein Kindermädchen! Dieses Kind und ich, das war Liebe auf den ersten Blick, und so kam es, dass Agnes meine Ausbildung in der Schauspielschule bezahlte und ich meine freie Zeit dem Kind widmete. Ich erlebte viele wundervolle Proben und Konzerte mit den ganz großen Interpreten der klassischen Musik der damaligen Zeit.
Für das folgende Kapitel in meinem Leben bekam ich ein ausrangiertes cremefarbenes Abendkleid und hochhackige Sandalen von Agnes: Von der Schauspielschule weg musste ich im Millowitschtheater einspringen im Stück „Zwangseinquartierung”; Franz Schneider und ich waren das Dienerpaar, wir heirateten am Schluss des Stücks. Ich bin 1.78 gross, Franz Schneider war fast 2 Köpfe kleiner als ich mit meinen hohen Absätzen. Wir waren ein solche Lachnummer, dass Willy fast eifersüchtig wurde! Dann tourte ich etwa zwei Jahre lang mit dem Millowitschtheater in Zürich, in Wien, in allen deutschen Kurorten. Das hatte ich überhaupt nicht erwartet, die Lachnummer, ich sah mich doch eher als Heldin und Tragödin.
Und im nachhinein: war gut so!
Kindheit und Jugend
Ich bin 1940 in Köln geboren und abgesehen von den Kriegsjahren 1942-1945 in Köln aufgewachsen.
Auch in unserer Strasse, der Eichendorffstrasse in Köln-Ehrenfeld, waren einige Häuser zerstört; es wurde wieder aufgebaut: auf der Straße lagen grosse Sandhaufen, wundervoll zum spielen, ebenso wie die verwilderten grossen Gärten hinter den Häusern, in die wir durch die Ruinen kletternd gelangten. Jedes der Häuser, die etwa 1910 gebaut worden sind und heute alle unter Denkmalschutz stehen, hatte eine gestaltete Fassade, jede anders. Auf beiden Seiten der Strasse standen Laubbäume; wir lernten, es waren “Chinesische Götterbäume”. Es gab ein Auto in der ganzen Strasse, ein Benz, der einem freundlichen Holzhändler gehörte. Er lud schon mal eines von uns Kindern, die da den ganzen Tag auf der Strasse spielten, zu einer Fahrt um den Block ein. Die Straße, die zerstörte Annakirche an ihrem Ende, das war unser Abenteuerspielplatz.
Auch später liebte ich das Abenteuer, ich bin heute noch stolz darauf, 1956 mit meinem Fahrrad über die Eifel, an der Mosel entlang nach Frankreich hinein gefahren zu sein. 3 Mark konnte ich pro Tag für Essen ausgeben auf der Reise, “Auf den Spuren von Jeanne d’Arc”, die meine Heldin und Heilige war.
Ein paar Jahre später war ich für einige Monate in Basel, Meine Tante Mariechen hatte einen Unfall und brauchte Betreuung. Ich lernte kochen in ihrem eleganten Apartment in der St. Alban Vorstadt, ganz nah am Rhein. Mariechen musste bekocht werden…In der Martinskirche hörte ich ein Konzert mit Agnes Giebel, ich war hin und weg. Im Programmheft stand, sie lebt in Köln. Wieder in Köln fragte ich bei ihr an, ob sie mir Gesangsunterricht geben würde. Nein, aber sie brauchte dringend ein Kindermädchen! Dieses Kind und ich, das war Liebe auf den ersten Blick, und so kam es, dass Agnes meine Ausbildung in der Schauspielschule bezahlte und ich meine freie Zeit dem Kind widmete. Ich erlebte viele wundervolle Proben und Konzerte mit den ganz großen Interpreten der klassischen Musik der damaligen Zeit.
Für das folgende Kapitel in meinem Leben bekam ich ein ausrangiertes cremefarbenes Abendkleid und hochhackige Sandalen von Agnes: Von der Schauspielschule weg musste ich im Millowitschtheater einspringen im Stück “Zwangseinquartierung”; Franz Schneider und ich waren das Dienerpaar, wir heirateten am Schluss des Stücks. Ich bin 1.78 gross, Franz Schneider war fast 2 Köpfe kleiner als ich mit meinen hohen Absätzen. Wir waren ein solche Lachnummer, dass Willy fast eifersüchtig wurde! Dann tourte ich etwa 2 Jahre lang mit dem Millowitschtheater in Zürich, in Wien, in allen deutschen Kurorten. Das hatte ich überhaupt nicht erwartet, die Lachnummer, ich sah mich doch eher als Heldin und Tragödin.
Und im nachhinein: war gut so!
Kindheit und Jugend
Griechenland
Wieder ein anderes Kapitel: ich hatte endlich meinen “Prinzen” gefunden:
den Maler Rudolf Bährend. Da ging es dann auf und davon, nichts wie weg hier, und natürlich gen Süden, in die Provence, nach Griechenland, und dort wurde 1966 unsere Tochter Katharina geboren. Ich erlebte auf dem Land die bäuerliche Selbstversorgung, das Brot wurde zu Hause gebacken, jedes Dorf hatte eine Ölmühle, es gab Geschäfte nur in den größeren Orten; ich lernte die essbaren Wildpflanzen kennen, wir hatten weder Strom noch fließendes Wasser im Haus, ein ganz neues Leben für ein Stadtkind…..ich lernte!
In jeder Familie wurde noch gesponnen und gewebt. Die bunten, handgewebten Decken wurden den Mädchen als Aussteuer mitgegeben.
Kindheit und Jugend
Griechenland
Wieder ein anderes Kapitel: ich hatte endlich meinen “Prinzen” gefunden:
den Maler Rudolf Bährend. Da ging es dann auf und davon, nichts wie weg hier, und natürlich gen Süden, in die Provence, nach Griechenland, und dort wurde 1966 unsere Tochter Katharina geboren. Ich erlebte auf dem Land die bäuerliche Selbstversorgung, das Brot wurde zu Hause gebacken, jedes Dorf hatte eine Ölmühle, es gab Geschäfte nur in den größeren Orten; ich lernte die essbaren Wildpflanzen kennen, wir hatten weder Strom noch fließendes Wasser im Haus, ein ganz neues Leben für ein Stadtkind…..ich lernte!
In jeder Familie wurde noch gesponnen und gewebt. Die bunten, handgewebten Decken wurden den Mädchen als Aussteuer mitgegeben.
Mein bunter Lebensteppich
Ich schreibe hier nicht über meine berufliche Karriere, sondern über ein paar Highlights in meinem bunten Lebensteppich.
Kindheit und Jugend
Ich bin 1940 in Köln geboren und abgesehen von den Kriegsjahren 1942–1945 in Köln aufgewachsen. Auch in unserer Straße, der Eichendorffstraße in Köln-Ehrenfeld, waren einige Häuser zerstört; es wurde wieder aufgebaut: auf der Straße lagen große Sandhaufen – wundervoll zum spielen – ebenso wie die verwilderten großen Gärten hinter den Häusern, in die wir durch die Ruinen kletternd gelangten. Jedes der Häuser, die etwa 1910 gebaut worden sind und heute alle unter Denkmalschutz stehen, hatte eine gestaltete Fassade, jede anders. Auf beiden Seiten der Straße standen Laubbäume; wir lernten, es waren „Chinesische Götterbäume”. Es gab ein Auto in der ganzen Straße, ein Benz, der einem freundlichen Holzhändler gehörte. Er lud schon mal eines von uns Kindern, die da den ganzen Tag auf der Straße spielten, zu einer Fahrt um den Block ein. Die Straße, die zerstörte Annakirche an ihrem Ende, das war unser Abenteuerspielplatz.
Auch später liebte ich das Abenteuer, ich bin heute noch stolz darauf, 1956 mit meinem Fahrrad über die Eifel, an der Mosel entlang nach Frankreich hinein gefahren zu sein. 3 Mark konnte ich pro Tag für Essen ausgeben auf der Reise, „Auf den Spuren von Jeanne d’Arc“, die meine Heldin und Heilige war.
Ein paar Jahre später war ich für einige Monate in Basel. Meine Tante Mariechen hatte einen Unfall und brauchte Betreuung. Ich lernte kochen in ihrem eleganten Apartment in der St. Alban Vorstadt, ganz nah am Rhein. Mariechen musste bekocht werden … In der Martinskirche hörte ich ein Konzert mit Agnes Giebel – ich war hin und weg. Im Programmheft stand, sie lebt in Köln. Wieder in Köln fragte ich bei ihr an, ob sie mir Gesangsunterricht geben würde. Nein, aber sie brauchte dringend ein Kindermädchen! Dieses Kind und ich, das war Liebe auf den ersten Blick, und so kam es, dass Agnes meine Ausbildung in der Schauspielschule bezahlte und ich meine freie Zeit dem Kind widmete. Ich erlebte viele wundervolle Proben und Konzerte mit den ganz großen Interpreten der klassischen Musik der damaligen Zeit.
Für das folgende Kapitel in meinem Leben bekam ich ein ausrangiertes cremefarbenes Abendkleid und hochhackige Sandalen von Agnes: Von der Schauspielschule weg musste ich im Millowitschtheater einspringen im Stück „Zwangseinquartierung”; Franz Schneider und ich waren das Dienerpaar, wir heirateten am Schluss des Stücks. Ich bin 1.78 gross, Franz Schneider war fast 2 Köpfe kleiner als ich mit meinen hohen Absätzen. Wir waren ein solche Lachnummer, dass Willy fast eifersüchtig wurde! Dann tourte ich etwa zwei Jahre lang mit dem Millowitschtheater in Zürich, in Wien, in allen deutschen Kurorten. Das hatte ich überhaupt nicht erwartet, die Lachnummer, ich sah mich doch eher als Heldin und Tragödin.
Und im nachhinein: war gut so!
Griechenland
Wieder ein anderes Kapitel: ich hatte endlich meinen “Prinzen” gefunden: den Maler Rudolf Bährend. Da ging es dann auf und davon, nichts wie weg hier, und natürlich gen Süden, in die Provence, nach Griechenland, und dort wurde 1966 unsere Tochter Katharina geboren. Ich erlebte auf dem Land die bäuerliche Selbstversorgung, das Brot wurde zu Hause gebacken, jedes Dorf hatte eine Ölmühle, es gab Geschäfte nur in den größeren Orten; ich lernte die essbaren Wildpflanzen kennen, wir hatten weder Strom noch fließendes Wasser im Haus, ein ganz neues Leben für ein Stadtkind … ich lernte!
In jeder Familie wurde noch gesponnen und gewebt. Die bunten, handgewebten Decken wurden den Mädchen als Aussteuer mitgegeben.
München, Frankreich, Freiburg
Als ich in den 70erjahren wieder in Deutschland lebte, suchte ich nach einer Textilklasse an einer Kunstakademie, ohne Erfolg. Ich fand schließlich eine Firma, die Webstühle, Webrahmen und Wolle verkaufte und bestellte dort einen Hochwebstuhl mit dem ich noch heute arbeite.
Meine ersten Arbeiten waren einfache bunte Decken, wie ich sie in Griechenland gesehen hatte. Wir lebten in München-Schwabing und ich hatte das Glück, eine ehemalige Malerwerkstatt in einem Schwabinger Hinterhof mieten zu können, wo ich dann gemeinsam mit einer Freundin ein Webatelier einrichtete. Wir unterrichteten, und ich begann meine Arbeiten zu verkaufen. Ich lernte das Färben mit Pflanzen, auch das Spinnen und es entwickelten sich verschiedene Wege für meine Arbeiten:
• Bildteppiche; traditionelle geometrische Gestaltungen
• Handgesponnene und gewebte Wolldecken, Ponchos und Schals
In den 70iger- und 80igerjahren habe ich viel Zeit auf dem Weingut meiner Freunde in Südwestfrankreich verbracht. In Deutschland lebten wir in Freiburg i.Br. weil meine Tochter dort das deutsch-franz. Gymnasium besuchen konnte. Es war schön so nah bei Basel und so nah an Frankreich zu sein. In Freiburg konnte ich Weben unterrichten und in einem größeren Projekt mit Frauen einen Bildteppich für ihre Gemeindekirche gestalten. Ich machte Ausstellungen in meinem Atelier und bekam Aufträge.
Kalifornien
Im Jahr 1984 lernte ich meinen Partner Jacques Overhoff kennen. Jacques Overhoff, Jahrgang 1933 hat in seiner Wahlheimat Kalifornien große Projekte „Kunst im Öffentlichen Raum” gestaltet. Ich lebte mit ihm in Sausalito/San Francisco. Mein Webstuhl war mitgereist. Es entstanden Bildteppiche nach seinen graphischen Entwürfen. Ich war beteiligt bei einigen seiner Projekte „Kunst im Öffentlichen Raum”. Wir arbeiteten vor Ort, an der Baustelle, und so lernte ich Amerika und viele wunderbare Freunde dort kennen.
Ahrtal und Köln
Wir sind Anfang der 90erJahre nach Europa zurückgekommen und leben nun schon viele Jahre im Ahrtal. Jacques hat an der Alanus Hochschule in Alfter/Bonn und an der Technischen Hochschule in Arnhem/Niederlande unterrichtet.
Für mich sind die textilen Arbeiten mein „Basso continuo”, ich webe und spinne und färbe immer weiter. Aber ich habe auch noch andere Seiten, andere Möglichkeiten, und so kam es, dass ich 25 Jahre lang Domführerin und Stadtführerin in Köln war. Ende Oktober vergangenen Jahres habe ich beschlossen, es reicht, denn die Autofahrt nach Köln – dazu immer pünktlich für mein Publikum da sein – das wird mir zuviel mit fast 80 Jahren.
Nun konzentriere ich mich wieder mehr auf die Arbeit im Atelier und habe mich sehr über das Angebot einer Ausstellung meiner Arbeiten in der Ehrenwall’schen gefreut!
So long – keep on trucking – wie man in Amerika sagt …
Kreuzberg an der Ahr, im Oktober 2019
Elfriede Maria Cryns